Blender (German Edition) by Marcus Hünnebeck

Blender (German Edition) by Marcus Hünnebeck

Autor:Marcus Hünnebeck [Hünnebeck, Marcus]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Selfpublishing
veröffentlicht: 2018-11-12T23:00:00+00:00


***

Auf dem Weg zurück ins Präsidium fassten sie ihre Eindrücke zusammen.

»Er verhält sich sehr kooperativ«, sagte Keller.

»Auffallend kooperativ«, bemerkte Mückenberg.

»Was hältst du von ihm?«

Sie wartete kurz, ehe sie antwortete. Eine Eigenschaft, die Keller an ihr schätzte. Im Gegensatz zu Knabe wägte sie Urteile ab, denn waren sie erst einmal laut ausgesprochen, konnte man sie oft nur schwer aus der Welt schaffen.

»Er hat eine Show abgezogen. Von Anfang an. Wie er die Tür aufgerissen und ihren Namen gesagt hat. Die beiden sind seit fünfzehn Jahren verheiratet. Da wird es wohl mal vorkommen, dass die Ehefrau nicht Bescheid gibt, wenn sie länger unterwegs ist. Warum ist er gleich so besorgt? Er erreicht sie nicht per Handy? Ihr Akku könnte einfach leer sein. Das ist viel naheliegender. Dann entdeckt er dich und veranstaltet ein Riesenbrimborium, weil seine Frau nichts von der Affäre wissen darf. Nachdem er Sekunden zuvor um ihr Leben gefürchtet hat.«

»Ich nehm ihm seine Trauer nicht ab«, sagte Keller. »Er hatte diese Momente, in denen er schier überwältigt war, aber neunzig Prozent der Zeit hat er sich ganz normal verhalten.«

»Tatmotiv?«

»Das Geld. Eine Viertelmillion Lebensversicherungssumme plus das Erbe. Für einen Mann, der seine Frau regelmäßig betrügt und vielleicht von einem unabhängigen Leben träumt, wären das gewichtige Argumente.«

»Wie passt der Einbruch damit zusammen?«

»Du bist die Intelligenzbestie. Fällt dir dazu nichts ein?«

»Vielleicht haben die beiden Sachen gar nichts miteinander zu tun«, spekulierte sie.

»Dann hätte er die Entwicklung als Anlass genommen, um einen lang in ihm gärenden Plan umzusetzen.«

»Wobei das ziemlich spontan wäre. Seit dem Einbruch sind weniger als zweiundsiebzig Stunden vergangen. Hätte er das hinbekommen?«

Keller warf Mückenberg einen Blick zu. Ihr skeptischer Gesichtsausdruck verriet ihm, dass die Variante sie nicht zu überzeugen schien.

»Nein«, bestätigte sie seine Beobachtung. »Irgendwie hängt das alles zusammen.«



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